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Wie setze ich den effektiven Stundenlohn fest?

Kürzlich hatte ich ein interessantes Gespräch mit dem Inhaber einer Berliner Werbeagentur. Es ging um Stundensätze. Was mich dabei besonders erstaunte: Sein Stundensatz sind €45.

€45 sind selbst für Berliner Verhältnisse und eine Werbeagentur
erstaunlich günstig. Aus seiner Sicht ist dies jedoch kein Dumpingpreis,
sondern lediglich ehrlich.

Unterschiedliche Stundensätze nach Tätigkeit

Für Konzeption und Kreation berechnet er einen für Berlin normalen
Satz von €90. Die €45 sind der Preis, den die Agentur bei handwerklichen
Dingen abrechnet. Das bedeutet also zum Beispiel aus der Idee einer
Anzeige die tatsächliche Anzeige zu setzen. Der Inhaber differenziert
also zwischen kreativen und handwerklichen Tätigkeiten. Der Grund für
diese Preisgestaltung ist einleuchtend und interessant: Er möchte seinen
Kunden ehrliche Stundenpreise abrechnen.

Lange Erfahrung bei der persönlichen Vermarktung und Preisgestaltung

Er ist mittlerweile über 30 Jahre in der Werbung tätig ist. Folgendes
beobachtet er immer wieder: Da werden dann auf der Rechnung zehn
Stunden zu einem Preis von €90 abgerechnet. Im gleichen Zuge werden dann
aber wiederum 5 Stunden gutgeschrieben. Am Ende ergibt sich so auch
wieder der effektive Stundenpreis von 45 € pro Stunde. Dieses
Schönrechnen findet er anstrengend. Warum nicht einfach einen fairen
Stundensatz anbieten, zu dem dann aber auch tatsächlich alle Stunden
abgerechnet werden.

Was sagt ihr dazu? Wie handhabt ihr das mit den Stundensätzen die ihr
euren Kunden abrechnet? Lieber hoher Stundensatz, um sich gut zu fühlen?
Oder lieber realistischer Stundensatz?

Niels Przybilla

Niels Przybilla

Berater bei SMOICE
Niels ist einer der Gründer von SMOICE. Als Marketing-Berater war Rechnungen schreiben immer die unangenehmste Tätigkeit. Mit SMOICE macht das Rechnungen schreiben nun einfach Spaß. Und statt 8 Stunden schreibt er nur noch 5 Minuten Rechnungen.
Niels Przybilla

3 thoughts on “Wie setze ich den effektiven Stundenlohn fest?

  1. Über den Stundensatz kommt man nicht direkt zum Verdienst bzw. Angebotspreis. Wer zahlt für Angebote, Beratung, Abrechnung, Planung, Gewährleistung, Rechtsstreite, Steuer, Miete?
    Sind Krankheit, Wochenende, Urlaub, Rente erlaubt?
    Wer 100% seiner Arbeitszeit fakturiert bekommt, der kommt mit einem geringeren “Stundensatz” aus. Wer von 10 gearbeiteten Stunden nur eine abrechnen kann, dem werden 100€/Stunde keine Familie ernähren lassen. Das Verhältnis vom Preis zur Leistung wird man auch nicht vergleichen können (außer bei identischen Produkten).
    Interessant https://www.akademie.de/wissen/stundensatz-kalkulation

    1. Hallo ! Interessanter Kommentar ! Es geht vor allem darum, daß es nur ein “Abarbeitungssatz” ist.
      Interessant dabei ist sicher die Kombination aus einem “Kreativ” und einem “Abarbeitungssatz”.

      Beste Grüße

      Niels Przybilla

  2. Bei Fishnet Services haben wir auch Preise für Programmierung und Fehlersuche, Preise für Design und Preise für Administration. Warum sollten wir für das Schreiben von Produkttexten denselben Stundensatz nehmen wie für Schnittstellenprogrammierung? Die Qualifikationen des entsprechenden Mitarbeiters sind ganz andere.
    Wir haben das auch noch ein wenig ausgearbeitet: nach dem im Versandhandel bekannten Motto “bestelle mehr, zahle weniger” zahlen bei uns Kunden die uns einen hohen Umsatz bescheren einen anderen Stundensatz als Kunden, die einmal im Jahr einen 20-Euro Auftrag erteilen.
    Das ist für Neukunden erst einmal verwirrend, aber nach einer Weile lieben sie es.

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